Wieviel ist Ihre Immobilie wert? So ermitteln Sie einen realistischen Angebotspreis

Eine der ersten Fragen bei einem anstehenden Hausverkauf ist „Wie viel ist mein Haus wert?“. Sie können dazu Vergleichswerte recherchieren oder einen Sachverständigen mit der Erstellung eines kostenpflichtigen Wertgutachtens beauftragen. Bei der Beauftragung eines Gutachters sollten Sie darauf achten, dass dieser die örtlichen Gegegebenheiten genauestens kennt.

Vergleichswerte finden Sie, in dem Sie nach ähnlichen Immobilien in den gängigen Immobilienportalen suchen oder eine (preiswerte) Anfrage beim kommunalen Gutachterausschuss stellen. Die Recherche von vergleichbaren Immobilien ist jedoch zeitaufwändig und stets nur ein Näherungswert. Denn es spielen einfach zu viele Faktoren bei der Wertermittlung eine Rolle.

Unser Tipp: Legen Sie den Angebotspreis nicht voreilig fest, denn hier kommt es manchmal auf wenige Prozent an. Ist der Preis so hoch, melden sich Interessenten erst gar nicht und Ihr Haus wird zum „Ladenhüter“. Ist dieser zu niedrig, verlieren Sie möglicherweise mehrere tausend Euro.

Grundsätzlich richtet sich der Wert einer Immobilie nach der Lage sowie bei einem Haus nach dessen Qualität und Ausstattung. Die Lage ist dabei nach wie vor das wichtigste Kriterium, denn ein Haus kann falls notwendig komplett abgerissen und neu gebaut werden, ein Grundstück ist jedoch in der Regel nicht veränderbar.

Dabei meint die Lage nicht nur die Stadt, sondern auch den Stadtteil und sogar den Straßenzug. Hier spielen die Nähe zu Grünflächen oder Wasser, Lärmbelästigung und die verfügbare Infrastruktur (ÖPNV, Einkaufs- und Ausgehmöglichkeiten, Autobahnanbindung, Parkmöglichkeiten) ebenso eine Rolle wie die Entfernung zu Schule oder Kindergarten.

Schließlich bestimmen die Merkmale Ihres Hauses selbst seinen Wert. Dazu zählen neben Baujahr und Bauart auch die Größe von Wohnfläche und Grundstück, Zahl und Aufteilung der Räume sowie technische und sanitäre Anlagen. Ist ein Balkon oder eine Terrasse vorhanden, wie ist der allgemeine Ausstattungsstandard, wurden bereits Renovierungen durchgeführt? Selbst, ob Ihre Immobilie vermietet oder frei ist, kann einen Preisunterschied von bis zu 30% ausmachen – je nach Ziel des Käufers. Ein Kapitalanleger wird eine vermietete Immobilie schätzen, ein Eigennutzer sucht ein freies Haus.

Berücksichtigen Sie bei der Festlegung des Angebotspreises auch evtl. Renovierungs- und Sanierungskosten, die für den Käufer anfallen. In der Regel wird dieser Küche, Bad und Bodenbeläge erneuern. Bei einer alten Heizungsanlage oder veralteten elektrischen und Wasserleitungen können für den Käufer schnell mehrere tausend Euro für die Sanierung zusammenkommen. Ebenfalls nicht zu unterschätzen sind Kosten für eine energetische Sanierung, also die Dämmung von Dach und Fassade sowie der Austausch von Türen und Fenstern. Ein potentieller Käufer wird diese Kosten bei seinem Preisangebot berücksichtigen.

Unser Tipp: Beachten Sie bei der Festlegung des Angebotspreises Schwellenwerte. Bei einem Preis von 502.000 Euro fällt Ihr Angebot bei Suchen in Onlineportalen mit einer Obergrenze von 500.000 Euro heraus, bei einem Preis von 499.000 Euro nicht.